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Thomas Schwotzer edited this page Apr 16, 2020
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Ziel für das Corona-Sommersemester 2020: Wir gehen live mit OHDM.
Das Projekt entstand im Rahmen der Lehre im Jahr 2015. Eigentlich wollten wir nur ein wenig den Umgang mit Karten üben. Das ist sinnvoll, spätestens seitdem Android die MapActivity eingeführt hat. Dann entwickelte das Projekt ein gewisse Eigendynamik. Sparen wir uns die Vorgeschichte. Was ist OHDM jetzt und was soll es werden?
OHDM steht für Open Historical Data Map und soll am Ende folgendes leisten:
- OSM-Archiv: OSM soll jährlich archiviert werden. Damit haben wir einen zeitlichen Verlauf dieser offenen Kartendaten. Dieses Archiv soll editierbar sein und dazu sollen offline-Editoren für mobilen Geräte und für das Web entstehen.
- Karten erzeugen: Die Kartendaten werden in einer PostGIS-Datenbank als Vektorgeometrien gespeichert. Daraus sollen Karten entstehen, d.h. Bilder (zweidimensionale Projektionen der Erde), die man mit Webanwendungen und Android anschauen kann. Wir nutzen die Standards Web Map und Feature Service (WMS / WFS).
- Import weiterer Geometrien: Es gibt eine Fülle historischer Geometrien, z.B. von archäologischen Arbeiten. OHDM soll eine Schnittstelle anbieten, um diese zu importieren und dann zur Anzeige zu bringen.
- Historische Daten: Neben Karten existieren auch viele historische Daten. Die Erzeugung von Statistiken über die Bevölkerungszahl durch Augustus ist beispielsweise Ursache der Weihnachtsgeschichte. Es sollen historische Daten (oder Verweise darauf) gespeichert werden können.
- Das System soll nicht nur Karten liefern können, sondern auch Daten. Wir werden Linked Open Data unterstützen.
- Die Herkunft von Daten ist wichtig, um deren Qualität beurteilen zu können. Qualität ist auch nichts absolutes. Manche (historische) Quellen werden von manchen als zuverlässig betrachtet von anderen nicht. Unser System soll kein Urteil darüber fällen, was richtig oder falsch ist. Es soll auch nicht bewerten, welche Expert/innen als glaubwürdig oder nicht betrachtet werden. Solche Einschätzungen sind subjektiv wie - im historischen Kontext - manche Wahrheiten subjektiv sind. Bei historischen Kulturgütern spricht man von data provenance um die Herkunft und oft auch die Wanderung von Objekten über die Zeit zu beschreiben. Für OHDM brauchen wir eine data provenance für digitale Güter.
- Daten, auch historische, können sinnvoll verknüpft werden. Das Semantic Web wurde u.a. von Berners-Lee als Erweiterung des WWW initiiert und wir werden das Konzept unterstützen. Die Beschreibung der Zusammenhänge erfolgt mit RDF. SPARQL ist eine SQL-ähnliche Anfragesprache dafür. Unser System soll eine SPARQL-Schnittstelle anbieten. GeoSPARQL ist eine Erweitung von SPARQL und unterstützt die Integration von Geometrien in Semantic Web Strukturen.
- CIDOC ist ein RDF-Format das für die Beschreibung historischer Ereignisse geschaffen wurde. Schlachten lassen sich genauso beschreiben, wie Wanderbewegungen von einzelnen oder ganzer Völker, aber auch der Lebenszyklus historischer Kulturgüter (Erzeugung, Weitergabe, Verlust, Wiederentdeckung, Zuordnung zu einer Sammlung, etc. pp, Zerstörung) kann damit beschrieben werden. Inn letzter Stufe soll unser System CIDOC unterstützen.
OHDM ist ein Projekt von Prof. Schwotzer an der der HTW-Berlin.